Nicht fehlerfrei, aber letztendlich souverän, rodelten Thomas Steu und Lorenz Koller zu ihrem ersten Edelmetall bei Olympischen Spielen. Ihre Bronze-Medaille ist die zweite Medaille für den ÖRV bei diesen Spielen. Eine dritte Medaille morgen im Team ist realistisch. Die beiden deutschen Doppel rodelten heute in einer eigenen Liga. Herzlichen Glückwunsch an Thomas und Lorenz und ein ganz besonderer Glückwunsch geht an Lorenz, der für unseren RV Swarovski-Halltal-Absam rodelt. 

Die Erwartungshaltung war enorm. Wer in sechs Trainingsläufen fünfmal zur Bestzeit rodelt, kann mindestens seine Mitfavoriten-Rolle nicht mehr leugnen. Zusätzlicher Zuspruch kam vom ORF-Experten Andreas Linger in seiner Anmoderation: „Vor zwölf Jahren rodelten auch wir, mein Bruder Wolfgang und ich, mit der Startnummer 11 in Vancouver zu Gold. Auch Thomas und Lorenz starten heute mit derselben Startnummer….“ Doch nicht nur im Sport führt der Aberglaube selten zum Sieg. Zumal den beiden die Startnummer 11 zugelost war.

Dann der erste Lauf. Die beiden deutschen Doppel Eggert/Benecken und auch Wendl/Arlt zeigten keine Schwächen und fuhren jeweils einen neuen Bahnrekord. Unser Doppel zeigte grundsätzlich eine gute Fahrt, kam aber nicht fehlerfrei auf den vorerst dritten Rang ins Ziel, allerdings nicht so nah an den vorderen Plätzen wie erhofft. Im zweiten Lauf zeigten die drei führenden Doppel ein ähnliches Bild wie im ersten und es änderte sich nichts an den Platzierungen. Wobei unser Doppel besonders in der Ausfahrt zur Kurve 13 für einen Schreckmoment sorgte, aber doch mit ihrer Bronze-Medaille einen weiteren coolen Meilenstein in ihrer Karriere schafften.

Stimmen:
Thomas Steu: Natürlich bin ich mega happy und stolz auf unsere Bronzemedaille. Die beiden Deutschen waren heute einfach um einen Tick besser. Fast uneinholbar. Trotzdem bin ich stolz auf uns beide und auf das ganze Team. Für morgen heißt es volle Attacke, unser Team ist richtig scharf.

Lorenz Koller: Unsere Medaille ist ein großer Moment für uns, besonders nach dem Schreck aus der Kurve 13 heraus. Wir wollten im zweiten Lauf noch einmal voll angreifen, es war auch vom Gefühl her besser als im ersten. Aber als wir die Zwischenzeiten der anderen gesehen hatten war uns klar, dass wir auch ohne den Fehler vorne hätten nicht mitfahren können.

Markus Prock: Mit zwei Medaillen haben wir unser Plansoll erreicht, nicht zuletzt weil auch Thomas und Lorenz einen tollen Job gemacht haben. Ganz nach vorne hat es für sie dieses Mal nicht gereicht, aber eine Medaille für sie ist absolut super. Zumal wenn man bedenkt, dass ihre Vorbereitung aufgrund der Verletzungen nicht optimal verlaufen konnte. Jetzt haben wir seit 2006 bei Olympischen Spielen immer einen Podestplatz im Doppel geschafft. Morgen im Team gehören wir auch zu den Medaillen Kandidaten.

Impressionen vom Tag