Eine Wanderung von zehn Feuerwehrkameraden anlässlich des verheerenden Waldbrands auf den Hochmahdkopf endete auf Einladung unseres Rodelvereins mit einem Einkehrschwung auf unserer Rodelhütte.
Die Idee, zum 10. Jahrestag des Waldbrands am Hochmahdkopf oberhalb unserer Rodelhütte zum Rädermacher aufzusteigen, wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Absam geboren. Aufzusteigen an den Ort, wo am 20. März 2014 durch eine achtlos weggeworfene Zigarette einer der bislang größten Waldbrände Tirols seinen Ursprung fand. Ein Feuer, das sich über 120 Hektar ausgebreitet hatte, 55 Hektar Wald zerstörte und fast 1.000 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Bundesheer, Bergrettung und Polizei in Atem hielt. Doch nicht nur die Unterstützung der auswärtigen Helfer war enorm. Bemerkenswert auch der Zusammenhalt im Dorf, wo jeder der helfen konnte mit zupackte. „Auf der Wiese eines Absamer Bauern hatten wir damals die Einsatzzentrale und die zentrale Versorgung der Einsatzkräfte aufgebaut“, erinnert sich Manfred Schafferer, der heutige Bürgermeister von Absam. „Das Herzstück der gesamten Brandbekämpfung“.
Und nicht nur im Tal kam spontane Hilfe. Schnell wurde damals unsere Rodelhütte auf 960 Meter zu einem kleinen Refugium für die Einsatzkräfte umfunktioniert, in dem in Schichtarbeit über drei Tage und Nächte von Mitgliedern unseres Rodelvereins ungezählte Wurstsemmeln produziert und Getränkeflaschen zur Verfügung gestellt wurden. Alles Lebensmittel, die sowohl von der Gemeinde Absam als auch von den Absamer Nahversorgern MPreis und Spar gespendet wurden. Und der Hintergrund der „Tag- und Nachtwache“ war ein einfacher, erinnert sich RV-Obmann Hubert Würtenberger: „Natürlich wollten auch wir helfen und unseren Beitrag leisten, zumal wir Angst um unsere Rodelhütte hatten.“ Und dass diese Angst nicht unberechtigt war, bestätigt noch heute Bernhard Fischler, Absamer Feuerwehrkommandant: „Das Feuer reichte bereits bis unmittelbar zur Hütte und wir konnten diese nur retten, indem wir knapp oberhalb der Hütte einen Schaumteppich gelegt haben“.
Und noch dieser Tage erinnerte sich anlässlich des 10. Jahrestages ein langjähriges Rodelvereinsmitglied oben auf der Hütte, dass ihm damals im Tal fälschlicherweise berichtet wurde, dass die Rodelhütte bereits abgebrannt und nicht mehr zu retten gewesen sei. Für ihn die schönste Falschmeldung seines Lebens.
So kam es nicht von ungefähr, dass, als Hubert Würtenberger vom Ausflug der Absamer Feuerwehr erfuhr, er sie alle zu einer Jause auf die Rodelhütte einlud. „Wir waren mit insgesamt 20 Kameraden auf der Hütte“, bedankt sich Bernhard Fischler für die Verpflegung beim Rodelverein. „Zu den zehn Mann, die zum Rädermacher aufgestiegen waren, kamen weitere zehn Kameraden hinzu, die nicht so gut zu Fuß waren.“ „Gerne haben wir die Kameraden von der Absamer Feuerwehr verköstigt“, so Hubert Würtenberger, der es sich nicht nehmen ließ, als Hüttenwirt zu fungieren. „Wer weiß, was passiert wäre, wenn wir unsere Rodelhütte verloren hätten. Ob sie jemals wieder aufgebaut worden wäre …?“ Und Bernhard Fischler meinte in aller Bescheidenheit nur lapidar: „Das ist unser Job!“
Fotos: Feuer am Hochmahdkopf
Herzlich willkommen beim Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam
Der Rodelsport blickt in Absam auf eine mehrere Jahrhunderte alte Tradition zurück. Schon die Salzbergarbeiter der Saline im Halltal nutzten im Winter ihre Rodel, um zum Wochenende nach Hause ins Tal zu rodeln. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass der Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam mit seinem Gründerjahr 1904 und weit über 600 Mitgliedern zu den ältesten und Mitglieder stärksten Sportvereinen in Absam gehört. Er betreibt eine eigene Naturrodelbahn und ist mit zahlreichen Medaillengewinnern bei Olympischen Spielen, Landes- Staats- und Weltmeisterschaften einer der erfolgreichsten Wintersportvereine Tirols, wenn nicht Österreichs.
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Wanderung anlässlich 10 Jahre Waldbrand Hochmahdkopf
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