54. FIL-Europameisterschaften, 5. Eberspächer Weltcup im Rodeln und 3. Eberspächer Team-Staffel-Weltcup im lettischen Sigulda, sowie die 38. Junioren-Weltmeisterschaften im Rennrodeln im österreichischen Bludenz. Ein Wochenende pickepacke voll mit Rodelentscheidungen, aber auch ein Zielkonflikt für jedes Rodler Herz, besonders für uns Tiroler und Vorarlberger.
So ist auch unser Rodelverein sowohl in Sigulda als auch in Bludenz stark vertreten. In Sigulda rodeln aus unserem Verein die Gleirscher-Brüder bei den Herren und Armin Frauscher, zusammen mit seinem Partner Yannick Müller und Lorenz Koller mit seinem Partner Thomas Steu im Herren-Doppel um den Europameistertitel. In Bludenz tritt unsere frisch gekürte Jugend-Europameisterin Doro Schwarz in der Einzel- und der Doppeldisziplin an. Florian Tanzer kämpft bei den Herren um den Junioren-Weltmeistertitel. In Summe sieht es für die beiden nicht schlecht aus, was sie auch im Interview bestätigten (siehe unten).
Anders bei unseren Rodlern in Sigulda. Nach der missglückten Premiere am letzten Wochenende geht es wieder bergauf und die Hoffnung steht auf grün, insbesondere nach dem Abschlusstraining beim zweiten Durchgang in Sigulda. Besonders David Gleirscher konnte mit der zweitbesten Zeit hinter Lokalmatador, dem Letten Kristers Aparjods überzeugen. „Das Abschlusstraining war ganz gut“, so ein nicht unzufriedener David Gleirscher nach dem abschließenden Gesetzten-Rennen. „Ein paar Passagen sind schon noch verbesserungswürdig. Morgen gilts einfach zwei gute Läufe herunterzubringen, dann ist schon einiges möglich“. Selbst sein Bruder Nico ist guter Dinge, obwohl er „nur“ die fünft schnellste Zeit fuhr: „Ja, eigentlich bin ich zufrieden. Kleinigkeiten sind noch drinnen, mal schauen wie es morgen wird und hoffentlich spielt das Wetter mit“. Auch Wolfi Kindl ist auf den Weg nach vorne und schaffte die viertbeste Zeit im Gesetzten-Training.
Ganz anders sieht es bei Yannik Müller und Armin Frauscher aus. Sie sicherten sich zwar den ersten Platz im Nationen Cup im Herren Doppel, doch glücklich waren sie nicht. Ihr Ziel ist es nach wie vor mit zwei sauberen Läufen ins Ziel zu kommen. „Unser Start ist noch schwierig“, so Armin Frauscher. „Yannick hat immer noch starke Schmerz im Rücken. So müssen wir morgen auf eine abgewandelte Technik umsteigen. Langsamer Rückschub und dann starten …“ Thomas Steu/Lorenz Koller und Juri Gatt/Riccardo Schöpf endeten auf den Plätzen neun und sieben und blieben damit weit unter ihren persönlichen Ansprüchen zurück.
Sowohl Doro Schwarz wie auch Florian Tanzer haben wir am Vortag zur Junior-Weltmeisterschaft in Bludenz nach ihren Erwartungshaltungen befragt:
Sind das Eure ersten Jugend-Weltmeisterschaften?
Doro Schwarz: Ja, es ist für mich meine erste Teilnahme an einer Rodel-WM.
Florian Tanzer: Nein, meine ersten Junioren WM war 2020 in Oberhof. Bludenz ist jetzt meine dritte JWM.
Igls gilt für das Team Austria als Heimbahn. Wie ist das mit Bludenz?
Doro: Meine Heimbahn ist Igls, zumal ich da auch schön öfter gefahren bin.
Florian: Mittlerweile hat sich Bludenz schon sehr zu meiner Heimbahn entwickelt, zumal wir heuer bis jetzt mehr Trainings in Bludenz als in Igls hatten. Da wir in dieser Saison auch schon drei Rennen in Bludenz hatten, denke ich, dass Bludenz in Zukunft ein fester Bestandteil des Rennkalenders sein wird. Aufgrund der JWM und zwei Weltcups waren wir heuer oft in Bludenz und wir werden vermutlich aufgrund des nahe gelegenen Standortes öfters herkommen.
Wie ist die Bludenzer Bahn zu fahren, gibt es Besonderheiten?
Doro: Igls mag ich lieber, zumal die Bludenzer Bahn für mich schwer zu fahren ist. In Bludenz ist das Rennen ein Startwettkampf, da der Start sehr entscheidend für die Gesamtzeit ist.
Florian: Bludenz ist speziell, da es eine sehr kurze Bahn ist. Hier ist der Start besonders wichtig. Weiters muss man immer auf der Hut sein, denn auch wenn die Bahn kurz ist, ist sie doch anspruchsvoll. Der Übergang Kurve 4 auf 5 ist besonders wichtig, denn hier gilt es, so viel Zug mitzunehmen wie es geht. Aber auch nicht zu brachial zu fahren, denn sonst kann man leicht zum Sturz kommen.
Wie sind Deine Trainingsläufe gelaufen?
Doro. Meine Trainingsläufe waren eher durchwachsen. Meine Schlüsselstelle ist die Kurve 4, wo ich mir sehr schwertue.
Florian: Bisher war das Training ziemlich zufriedenstellend, also denke ich, dass es möglich ist, vorne etwas mitzumischen.
Wer sind die härtesten Konkurrenten?
Doro: Die härtesten Konkurrenten sind die Deutschen, im Doppel auch die Letten.
Florian: Alle schnellen Starter sind auf der Bahn harte Konkurrenten, da sie am Start schon einen Vorsprung herausholen können. Kaspers Rinks, der zurzeit in der Gesamtwertung um die Spitze kämpft, ist so ein starker Starter. Aber auch die Italiener sind in den Trainings oftmals nicht langsam gewesen. Doch für das Rennen ist meiner Ansicht nach noch alles offen.
Noch einige Zusatz-Fragen an Doro:
Startest Du im Doppel und in der Einzelkonkurrenz?
Ja ich starte im Doppel und im Einzel.
Wie kommst Du mit der Doppelbelastung zurecht?
Die Doppelbelastung ist schon anstrengend, zumal ich auch mehr Trainings als andere habe. Aber im Großen und Ganzen habe ich mich daran gewöhnt, zumal ich auch schon letztes Jahr die Doppelbelastung hatte.
Bist Du als amtierende Europa-Meisterin die Favoritin?
Als Favoritin sehe ich uns nicht, obwohl das unsere Konkurrenz anders sieht.
Welche Chancen rechnest Du Dir aus?
Im Doppel hoffen wir auf das Podest und im Einzel würde ich mich über die Top 5 freuen.
TV-Zeiten im ORF:
Samstag, 14.01.2023
ORF Sport + 08:55 - 09:45 Uhr Doppelsitzer Herren 1. Lauf
09:45 - 10.10 Uhr Damen Doppelsitzer 1. Lauf
10:25 - 11:15 Uhr Doppelsitzer Herren 2. Lauf
11:15 - 11:45 Uhr Damen Doppelsitzer 2. Lauf
12:05 - 13:10 Uhr Herren 1. Lauf
13:13 - 14.40 Uhr Herren 2. Lauf
Sonntag, 15.01.2023
ORF Sport + 09:10 – 10:20 Uhr Damen 1. Lauf
10:40 – 11:50 Uhr Damen 2. Lauf
12:40 – 13:55 Uhr Team Staffel
Foto: © RC-Sparkasse-Bludenz