Silber bei den Herren, Silber im Team und Bronze im Doppel. Die Olympischen Winterspiele in Peking sind für unsere Rodler zu Ende. Am Wochenende sollten alle wieder daheim sein. Es war nicht nur eine erfolgreiche Zeit für unsere Athleten, sondern auch spannende und aufregende Tage für uns alle, die wir mitgefiebert, gebangt und gehofft haben. Ein toller Auftritt unserer Rodler und eine exzellente Werbung für den Rodelsport. Danke herzlich dafür!
Sie haben es wieder einmal spannend gemacht und unsere Nerven nicht geschont. Unsere Rodler im olympischen Eiskanal von Yanqing National Sliding Center. In nahezu jeder Disziplin sind uns ups and downs nicht erspart geblieben. Freude und Enttäuschung lagen, wie immer im Sport, dicht beieinander. Und doch. Da war er wieder. Dieser besondere Reiz bei Olympischen Spielen, that certain something, das weder ein Weltcup noch eine Weltmeisterschaft zu bieten vermag. Ein kleiner Rückblick auf sechzehn unvergessliche Tage.'
Die letzten Vorbereitungen laufen
Am Montag, den 24.01, startet für alle unsere Rodler das Abenteuer der XXIV. Olympische Winterspiele in Peking. Pressetermine, Einkleiden und Verabschiedung beim Bundespräsidenten. Immer in der Sorge, nur nicht dem Corona-Virus zu begegnen, lassen die Zeit bis zum Abflug schnell vergehen. Ankunft in Peking, der Eintritt in die Bubble und die Hoffnung, jetzt weitestgehend vor einer Infektion sicher zu sein, was sich für manche noch als Trugschluss herausstellen sollte. Die Trainingswoche und dann der Start in die Wettbewerbe. Die Spannung stieg, zumal der ORF uns versprochen hatte, mehr Sport als der Tag Stunden zählt zu zeigen. Was sie aber nicht sagten, wann welcher Sport übertragen wird. Und so war es an den ersten beiden Tagen eher dem Zufall überlassen, eine Rodelberichterstattung im ORF 1 oder ORF Sport + live miterleben zu können.
Herren: Nicht ganz überraschend Silber für Wolfgang Kindl
Ohne Druck, aber schon mit einer positiven Erwartungshaltung sind unsere Herren in ihren Wettbewerb gestartet. David Gleirscher als Goldmedaillen-Verteidiger, sein Bruder Nico als Olympia-Novize und Wolfgang Kindl mit viel Selbstbewusstsein, geschöpft aus einer super Weltcup-Saison. Dann der erste Tag mit den ersten beiden Läufen. David nach dem ersten Lauf noch in Schlagdistanz auf Rang 6, wird im zweiten Lauf nach einigen Banden nach hinten durchgereicht. Für seinen Bruder Nico kam es noch schlimmer. Gleich nach dem ersten Lauf und einer frühen Bande in der Kurve 2 waren für ihn alle Hoffnungen auf eine Medaille bei den Olympischen Spielen praktisch dahin. Super allerdings Wolfgang Kindl, der sich in beiden Läufen mit dem Deutschen Johannes Ludwig ein Hundertstel-Duell lieferte. Das sollte sich auch in den Läufen drei und vier am folgenden Tag nicht ändern und am Ende sprang Silber für ihn heraus. Ganz anders die Situation bei den Gleirscher-Brüdern. Hatte David vor den beiden Läufen 3+4 wenigstens noch eine theoretische Chance aufs Podest zu fahren, ging es bei Nico nur um Schadensbegrenzung. Am Ende belegten sie die enttäuschenden Plätze 12 (Nico) und 15 (David). Da hatten wir alle schon auf ein bisschen mehr gehofft.
Damen: Tolles Mannschaftsergebnis
Unsere drei Damen sorgten alle miteinander in den ersten beiden Läufen für Überraschungsmomente der besonderen, spezifischen Art. Hannah Prock und Lisa Schulte lagen auf den hervorragenden Plätzen vier respektive fünf, während Madeleine Egle ihren ersten Lauf verpatzte und sich am Ende des Tages, nahezu aller Medaillenchancen beraubt, auf Platz 17 wiederfand. Am zweiten Tag überzeugten unsere Damen mit hoher Konstanz und schafften ein sensationelles Mannschaftsergebnis mit den Plätzen 4-5-6, aber leider halt keine (erwartete/erhoffte) Medaille.
Doppel: Hiobsbotschaft und eine Bronze-Medaille
Das muss man sich einmal vorstellen: Vor drei Jahren als Olympia-Projekt gestartet, dann schnell zum überzeugenden Doppel-Team herangewachsen, am Tag x-1 vor dem großen Auftritt ein Sturz mit gravierenden Verletzungen von Yannick Müller und damit keine Chance mehr auf einen Start bei Olympia. Mehr Schicksal geht fast nicht. So hatte der ÖRV mit Steu/Koller nur ein Doppel am Start. Ein Doppel, das im Training in sechs Läufen fünfmal Bestzeit fuhr und sich damit von selbst zum Favoriten stempelte. Doch leider wurde ihr hervorragender Auftritt im Training nicht belohnt. Zu stark waren die beiden deutschen Doppel, die souverän die ersten beiden Podestplätze unter sich ausmachten und es damit bei Bronze blieb.
Team Staffel: Von fünfundzwanzig Zentimetern nach knapp drei Minuten
Zugegeben, Silber bei Olympischen Spielen ist schon nicht schlecht. Aber ein bisschen Hadern bei acht hundertstel Sekunden oder 25 Zentimetern Rückstand auf Gold wird wohl noch erlaubt sein. Besonders beim Gedanken an die letzte Bande in der Kurve 13. Zumal bis zu den Doppelsitzern unser Team vor dem der Deutschen lag. Egle schneller als Geisenberger, Kindl schneller als Ludwig, in Summe 0,101 Sekunden vor den Deutschen, wer hätte das gedacht. Doch ein kleiner Fehler in Kurve 13 von Steu/Koller sollte den Unterschied machen.
Resümee der Olympischen Spiele: Tolle Mannschaft mit vielversprechender Zukunft
Sagen wir es gleich vorweg. Leider gab es nicht das erwartete/erhoffte Gold für unsere Rodler. Madeleine Egle hatte im Einzelwettbewerb Pech. In der Teamstaffel hatten wir die Hand bereits an der Goldmedaille. Doch in Summe können wir stolz auf unsere Rodler sein. Zusammen sind sie mit den Deutschen bei diesen Winterspielen in einer eigenen Liga gefahren. Lettland/Russland/Italien folgen mit großem Abstand. Unsere Mechaniker haben tolle Arbeit geleistet und für einen hervorragenden Speed gesorgt. Auch in der Vorbereitung hat unser Team alles richtig gemacht und ist trotz Corona gut über die Saison gekommen. Mit dem mannschaftlichen Ergebnis unserer Damen auf 4-5-6 können wir sehr zufrieden sein, zumal es sich noch mit Madeleine (1998), Hannah Prock (2000) und Lisa Schulte (2000) um ein sehr junges Damen-Trio handelt. Bei den Herren sticht Wolfgangs Silbermedaille hervor und unsere Gleirscher Brüder dürften über sich selbst am meisten enttäuscht sein. Doch mit René Friedl, der seit 17 Jahren(!) unser Chef-Trainer ist, haben wir jemanden, der es verstehen wird, unsere Stubaier bei Bedarf wieder aufzurichten. Einen Trainer, wie man sich ihn nur schwer besser vorstellen kann, denn die Erfolge unserer Rodler sind auch seine Erfolge!
Nachsatz: Das Wichtigste noch zum Schluss
Wir alle wünschen unserem Yannick Müller, dass sein linker Unterarmknochen wieder gut verheilt und er nicht nur bald wieder sein Training aufnehmen kann, sondern auch keine Folgeschäden davontragen wird.
Herzlich willkommen beim Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam
Der Rodelsport blickt in Absam auf eine mehrere Jahrhunderte alte Tradition zurück. Schon die Salzbergarbeiter der Saline im Halltal nutzten im Winter ihre Rodel, um zum Wochenende nach Hause ins Tal zu rodeln. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass der Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam mit seinem Gründerjahr 1904 und weit über 600 Mitgliedern zu den ältesten und Mitglieder stärksten Sportvereinen in Absam gehört. Er betreibt eine eigene Naturrodelbahn und ist mit zahlreichen Medaillengewinnern bei Olympischen Spielen, Landes- Staats- und Weltmeisterschaften einer der erfolgreichsten Wintersportvereine Tirols, wenn nicht Österreichs.
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Rodeln-Olympia 2022 im Rückspiegel
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