Rodelverein

Swarovski-Halltal-Absam

seit 1904

Herzlich willkommen beim Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam

Der Rodelsport blickt in Absam auf eine mehrere Jahrhunderte alte Tradition zurück. Schon die Salzbergarbeiter der Saline im Halltal nutzten im Winter ihre Rodel, um zum Wochenende nach Hause ins Tal zu rodeln. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass der Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam mit seinem Gründerjahr 1904 und weit über 600 Mitgliedern zu den ältesten und Mitglieder stärksten Sportvereinen in Absam gehört. Er betreibt eine eigene Naturrodelbahn und ist mit zahlreichen Medaillengewinnern bei Olympischen Spielen, Landes- Staats- und Weltmeisterschaften einer der erfolgreichsten Wintersportvereine Tirols, wenn nicht Österreichs. 


News

Pfiat-di, mach’s gut und danke, Lorenz

Lorenz Koller gehört ganz ohne Zweifel mit zu den erfolgreichsten Rodlern in unserer Vereinsgeschichte. Nachdem nun seit Mitte April auch offiziell klar war, dass Lorenz seine aktive Rodelkarriere beenden wird, haben wir uns mit ihm zu einem Interview verabredet. Getroffen haben wir uns bewusst mit etwas zeitlichem Abstand an seiner neuen Wirkungsstätte ab 2024, der Sattlerei seines Vaters in Patsch.    

Lorenz, wie fühlst Du Dich, einige Wochen nach Deinem Rücktritt vom aktiven Rodelsport und wie geht es Dir mit Deiner neuen Freiheit? Hat das „… sacken lassen…“ bereits funktioniert?
Lorenz: Danke, mir geht es gut. Mein Auftritt im ORF „Sport am Sonntag“ war sehr wichtig für mich, weil danach mir ein Stein vom Herzen gefallen ist und ich richtig befreit war. Denn jetzt war die Katze aus dem Sack. Vor diesem Termin hatte ich schon einen riesen Respekt. 

War es sehr stressig für Dich nach Deinem Abgang von der Rodelbühne? 
Nein eigentlich nicht. Die ÖRV-Presseaussendung war gut und Anrufe an mich hielten sich in Grenzen. Sicher trauere ich dem Rodelsport ein wenig nach, nachdem er immer Teil meines Lebens von klein auf war. Doch im Großen und Ganzen freue ich mich auf etwas Neues. 

Wie hat Dein Umfeld reagiert? Deine Sportskameraden, Deine Freunde?
Die haben durchweg gut reagiert. Zumal die mich schon länger kennen und auch wussten, dass ich mit dem Rücktrittsgedanken spielte. 

Als Du Dich entschlossen hattest aufzuhören, hat der ÖRV versucht, Dich umzustimmen und weiterzumachen?
Eigentlich nicht und das war auch gut so, zumal ich unserem Trainer schon zu Weihnachten sagte, dass die Saison 2022/2023 wahrscheinlich auch meine letzte sein wird. Das musste ich schon fairer halber sagen, damit der ÖRV besser mit der Traininsplanung umgehen konnte. Denn eigentlich wollte ich schon letztes Jahr aufhören, da der Gedanke schon länger bei mir präsent war. Es gab auch keine Überredungsversuche seitens des ÖRV, was mir die Entscheidung auch leichter machte, so nach dem Motto: Der hört auf – also passt. 

Wie ist jetzt Deine aktuelle Situation? Hast Du als Heeressportler eine berufliche Absicherung wie andere Leistungssportler bei der Polizei und in wieweit bist Du gegenüber dem Bundesheer noch vertraglich verpflichtet?
Ich habe nach wie vor einen Vertrag mit dem Bundesheer bis November, dann ist mein Dienstjahr zu Ende und im Jänner werde ich meine Lehre, meine berufliche Bildung beginnen, die auch vom Bundesheer unterstützt wird und somit mir eine zusätzliche Sicherheit schafft.  

Nahezu alle ÖRV-Vorzeige-Doppel, wie Linger/Linger oder Penz/Fischler haben ihre Karrieren zusammen beendet. Warum ist es bei Euch anders gelaufen?
Gemeinsam aufzuhören war auch bei uns das Gespräch, da ich Thomas nicht im Stich lassen wollte. Bereits während der letzten Saison und danach haben wir uns diesbezüglich unterhalten. Und wir haben auch zum Cheftrainer gesagt, dass wir beide aufhören wollen. Dass er allerdings mit Wolfi Kindl weiterfährt war auch für mich neu, zumal es diese Möglichkeit zum damaligen Zeitpunkt gar nicht gab.  

Im Doppelsitzer ist man nie alleine, will sagen, dass wenn einer aufhört, trifft das automatisch auch den Partner. Wie hat Thomas auf Deinen Ausstieg aus dem Leistungssport reagiert, zumal Du immer die extrem hohe Nähe zu ihm betont hast?
Wir haben uns über die Jahre immer gut ergänzt und in Summe hat das gepasst. Außerdem waren wir uns einig, dass wir es beide lassen wollten. Dass jetzt Thomas doch weitermacht ist den neuen Umständen mit Wolfi geschuldet. 

Was hat Dich letztendlich zum Ausstieg bewogen? Andere Sportler rodeln bis in ihre 30er-Jahre?
Ja, wie bereits gesagt. Ich wollte einfach nicht mehr und wollte letztendlich etwas Neues beginnen. 

Zwangsläufiger Weise wird sich Dein Umfeld nun wesentlich verändern. Schwingt da nicht ein bisschen Wehmut mit, da Du ja der Einzige bist, der aufgehört hat und die alte Truppe noch zusammenbleibt?
Nein nicht wirklich. Denn tatsächlich geht es nur um mich, um meine Entscheidung. Und die habe ich so getroffen, wie ich sie getroffen habe. 

Wann und wie bist Du zum Rodeln gekommen und wie hat alles angefangen?
Es war im Jahre 2002 bei einer Nachwuchs-Veranstaltung für die Volksschulen aus dem Mittelgebirge vom Tiroler Rodelverband, an der ich teilnehmen durfte. Wir hatten ein Training in Igls und ein kleines Rennen von der Kurve 10 weg. Mit dabei waren unter anderem die Miriam Kastlunger und der heutige Bobfahrer Markus Treichel. Betreut wurden wir damals von Hubert Würtenberger und von Peter Linger vom RV Swarovski-Halltal-Absam. Und so kam es, dass wir Mitglied bei den Halltalern geworden sind. 

Du bist mit acht Jahren zum RV Swarovski-Halltal-Absam gekommen. Also bist Du zwanzig Jahre für die Halltaler gestartet. Welche Rolle hat dieser Verein für Dich gespielt?
Eine sehr große Rolle. Wir sind vom Rodelverein immer sehr gut unterstützt worden. Auch gab es immer einen sehr menschlichen Umgang, waren im Trainingslager in Zwickau und in Ilmenau und sind sogar einmal nach Lettland geflogen. Damals war für mich der Absamer Rodelverein absolut die Nummer 1. Deswegen sind später unter anderem auch die Brüder Gleirscher und Armin Frauscher zum RV Swarovski-Halltal-Absam gekommen. 

Bis auf Gold bei Olympia habt Ihr so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Was war Dein schönster Sieg, Dein schönstes Erlebnis?
Ganz klar der Gesamtweltcup-Sieg nach unserem schweren Sturz mit der schlimmen Verletzung von Thomas.

Was war für Dich Dein einschneidendes Negativ-Erlebnis, Deine größte Enttäuschung im Rodelsport?
Das war ohne Frage unser Sturz in Sigulda, wo sich Thomas sein Bein zertrümmert hat. 

Im Fußball versucht man mit einem Trainerwechsel neue Impulse zu setzen. Welche neuen Impulse sind bei Euch im letzten Jahr wirklich gesetzt worden? 
Ich habe mich mit René immer gut verstanden und doch war es auch wichtig, dass einmal wieder ein neuer Wind, andere Ansichten zum tragen kommen. Auch Christian verdient meine Hochachtung. 

Waren die Materialänderungen im Doppelsitzer wirklich so gravierend für Euch? Thomas meinte erst kürzlich, dass ihr jetzt nach La Plagne wisst, in welche Richtung der Schlittenbau gehen muss. War das vorher nicht klar?
Man muss wissen, dass der Wolfi eine ganz andere Statur hat als ich. Ist 10 cm kleiner, ist breiter, hat breitere, kürzere Beine und damit muss logischerweise der Schlitten umgebaut werden. Und das wie, wissen sie jetzt. 

Wie siehst Du das anspruchsvolle Ziel Eures Präsidenten, Deutschland als Rodelnation Nummer 1 abzulösen?
Das wird nicht einfach werden, da die Deutschen wirklich gut arbeiten. Und dass im Weltcup-Zirkus wieder auf vier deutschen Bahnen gefahren wird und die WM in Altenberg stattfindet, macht die Sache nicht gerade wirklich leichter und spielt den Deutschen in die Karten. 

Rückblickend, was würdest Du heute in Deiner Sportler-Karriere anders machen?
Nichts, nichts wirklich. Ich habe immer akribisch gearbeitet und muss mir so keine Gedanken machen, was besser hätte laufen können.

Wie geht es jetzt konkret weiter mit Dir, Deinem Beruf, etc.? Bleibst Du uns und dem Rodelsport mit Deiner Expertise noch aktiv erhalten?
Im Moment möchte ich erst einmal etwas Abstand gewinnen. Vielleicht später einmal für den Nachwuchs arbeiten, um etwas zurückgeben zu können. Aber im Moment ist das kein Thema. 

Lorenz, wir danken Dir für das offene Gespräch, wünschen Dir alles Gute und hoffentlich sehen wir dich bald wieder. Ob auf unserer Rodelhütte oder in Igls beim Weltcup-Rennen im Februar nächsten Jahres. 

Foto: (c) Robert Thiem


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Wenn Sie Mitglied im Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam werden wollen, füllen Sie bitte beigelegten Antrag aus und senden Sie ihn entweder per E-Mail an obmann@rodelverein-absam.at oder an schriftfuehrer@rodelverein-absam.at oder per Post an

 

Robert A. Thiem

Max-Weiler-Weg 5

6067 Absam

 

Der Mitgliedsbeitrag beträgt € 10 pro Jahr und Person und sollte auf das Konto bei der

Raiffeisenbank Absam: Kontonummer AT05 3620 0000 0011 7606 eingezahlt werden.

 

Für Fragen steht Ihnen Schriftführer Robert A. Thiem, Tel.: +43 699 1729 7314 gerne zur Verfügung.