Spannende Duelle, hervorragende Leistungen und eine bestens aufgelegte ÖRV-Mannschaft, die vor heimischer Kulisse wiederum gezeigt hat, dass sie aktuell zu den Besten im Rodel-Weltcup zählt. Ein Traum-Tag in Innsbruck/Igls - sogar mit Zuschauern - lässt auf Wiederholung, morgen am Sonntag hoffen. 

Gerne möchten wir noch einmal ein gestriges Zitat unseres Chef-Trainers René Friedl bemühen: „… es ist also angerichtet, ich erwarte mir für das Wochenende einige spannende Rennen mit offenem Ausgang …“. Und er sollte zumindest für den Samstag mehr als Recht behalten. Das hat wohl selbst Eiskanal-Sprecher Othmar Peer, seit vielen Jahren Kommentator in Igls und selber ehemaliger Rennrodler (mehrmaliger Landesmeister, Tiroler Meister und EM- und WM-Teilnehmer), in diesem Ausmaß noch nicht erlebt, wie knapp es in den einzelnen Rennen zugegangen ist.

Nach dem ersten Lauf im Herren Doppel waren zwölf Schlitten innerhalb von zwei Zehntel. Steu/Koller noch mit einer tausendstel Sekunde hinter den führenden Sics/Sics auf dem zweiten Platz, um dann nach dem zweiten Durchgang trotzdem ganz oben auf dem Podest zu stehen. Damit feierten die amtierenden Gesamt-Weltcup-Sieger ihren fünften Sieg in Igls (zwei davon im Sprint). „Die Bahn ist zwar technisch relativ einfach, aber trotzdem sehr schnell und daher sehr schwer zu fahren. Der geringste Fehler zerstört dein Rennen“, meinte am Ende im ORF-Pressebereicht Thomas Steu. „Ich hoffe, dass wir heute die Olympiaqualifikation festmachen konnten“. Auch die beiden anderen Doppel waren erfolgreich. Gatt/Schöpf schafften mit Rang fünf ihr bestes Weltcup-Ergebnis und Müller/Frauscher qualifizierten sich mit ihrem achten Platz für den morgigen Sprint-Weltcup. 

Bei den Herren konnte Wolfgang Kindl erneut unter Beweis stellen, dass er aktuell das Maß aller Dinge ist. Mit seinem zweiten Platz erreichte er erneut einen Podestplatz, musste sich um nur fünf hundertstel Sekunden dem Deutschen Johannes Ludwig geschlagen geben und ist in dieser Form aus dem ÖRV-Olympia-Kader nicht wegzudenken. Doch die eigentliche Sensation schafften die beiden Gleirscher Brüder, die sich wohl nur selten so nahe waren. Sie wurden zeitgleich auf die tausendstel Sekunde nach zwei Läufen und nach über einer Minute und vierzig Sekunden Laufzeit auf dem vierten Rang gereiht. „Nach den letzten vier Weltcups ist dieser vierte Platz schon eine Genugtuung für mich“, so Nico Gleirscher nach dem Rennen. „Endlich konnte ich im Hinblick auf Olympia richtig anschreiben. Doch nicht nur deswegen habe ich gewusst, dass ich voll angreifen muss, um eine Chance zu haben, ganz vorne mitfahren zu können. Übrigens sind David und ich schon einmal zeitgleich nach zwei Läufen ins Ziel gekommen. Ich meine, dass das vor vier Jahren am Königssee war, als wir auf Platz neun landeten“.  

Morgen Vormittag starten noch die Damen (09:30 Uhr) und danach finden die Sprintrennen der Herren (12:15 Uhr), Doppel (13.00 Uhr) und Damen (13:35 Uhr) statt. Und noch ein letztes: Auch für morgen hat der Wetterbericht Sonnenschein angekündigt. Zumindest bis zum Mittag …

Ergebnisse Herren
Ergebnisse Doppel