Mit drei Siegen und insgesamt neun Podestplätzen aus Lake Placid im Gepäck sind unsere Rodler ins kanadische Whistler gereist, wo am kommenden Freitag/Samstag auf der Olympiabahn der Olympischen Winterspiele von Vancouver 2010 der zweite Rodel-Weltcup 2023/2024 ausgetragen wird. Ein Novum stellt am Samstag die Teamstaffel dar, in der erstmals auch die Damen Doppel teilnehmen werden. 

Und die Stimmung im ÖRV-Team ist nach Lake Placid sehr gut. Unsere Damen im Doppel (Selina Egle und Lara Kipp) und im Einzel (Madeleine Egle) ganz oben auf dem Treppchen. Und vor allen Dingen unser Herren Doppel Thomas Steu/Wolfgang Kindl mit ihren zwei zweiten Plätzen und Nico Gleirscher mit seinen zwei dritten Plätzen waren beeindruckend. Beeindruckt war auch ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler: „So ein bärenstarker Auftakt ist natürlich ein Traum und freut mich für das gesamte Team. Wir haben sehr vieles richtig gemacht, aber auch gesehen, in welchen Teilbereichen wir noch nachbessern müssen. Jetzt sind wir in Whistler, wo Fahrtechnik und Material auf einen völlig anderen Bahncharakter abgestimmt werden müssen. Das Programm ist dicht gedrängt, es wird eine herausfordernde Woche, die wir wieder erfolgreich abschließen wollen.“

Whistler ist eine sehr kurze Bahn, da kommt es sehr auf den Start und die athletische Leistung an. Zudem muss man auch das Material auf die neue Bahn einstellen und dann einfach eine gute Leistung bringen. Und trotzdem. An Motivation wird es unseren ÖRV-Rodlern nach Lake Placid nicht fehlen, auch wenn sie sich an das letzte Weltcup-Rennen in Whistler im Dezember 2022 zurückerinnern, als das ÖRV-Team sechs Podest-Plätze holte (1x1, 2x2 und 3x3). Für unsere beiden Gleirscher Brüder dürfte die Erinnerung an diesen Whistler-Weltcup allerdings eher durchwachsen sein. David, der nach dem ersten Lauf noch auf Platz 5 lag, passierte das Malheur Ausgangs der Kurve 13, als er vom Schlitten musste und das Ziel gerade noch so erreichte. Auch sein Bruder Nico konnte nach zwei durchwachsenen Starts (2x Rang 6) nicht wirklich um die Podestplätze mitmischen, erreichte allerdings mit Rang sieben sein damals bestes Weltcup-Ergebnis in Whistler. Apropos Zielkurve. Letztes Jahr war sie für nahezu alle ÖRV-Rodler das Kriterium, an dem sie fast alle mehr oder weniger patzten. 

Und noch zu Erinnerung: Das Ergebnis im abschließenden Team-Wettbewerb war letztes Jahr in Whistler an Spannung nicht zu überbieten, als sich unser Team mit einem Wimpernschlag-Vorsprung von 2/1000 Sekunden den dritten Platz vor dem italienischen Team sicherte. Neu war die Zusammensetzung dieses Teams. Gatt/Schöpf erhielten zum ersten Mal den Vorzug vor ihren Doppel-Kollegen Steu/Koller und Müller/Frauscher.

Stimmen:
Jonas Müller: Ich mag Whistler sehr gern. Es ist eine Gleiterbahn, eine sehr schnelle Bahn. Da macht es Spaß, zu rodeln. Leider ist es momentan ein bisschen zu warm, aber wir sind guter Dinge.

David Gleirscher: Das Besondere an der Bahn ist sicherlich, dass der untere Teil ein Highspeed-Bereich ist, wo es richtig abgeht. Obwohl wir vom alten Damenstart fahren, wird es richtig schnell. Weicht man ein bisschen von der Ideallinie ab, merkt man erst, wie schnell es eigentlich ist. Es ist eine coole Bahn. Der obere Bereich ist gewöhnungsbedürftig, weil es lange dauert, bis es schnell wird. Es ist in jedem Fall eine Herausforderung. Die oberen Kurven sind drucklos, da muss man genau fahren und schauen, dass man keinen Rutscher hat, und unten muss man es laufen lassen.

Wolfgang Kindl: Das Sprint-Rennen war sicher einer unserer besten Läufe in Lake Placid. Die fünf Tausendstel, die uns zum Sieg gefehlt haben, findet man überall, speziell in der Zielkurve, wo ein kleiner Fehler dabei war. Es hat keiner damit rechnen können, dass Thomas und ich gleich beim ersten Weltcup-Wochenende so gut dabei sind. Wir haben super zusammengefunden, ich glaube wir können gemeinsam noch sehr viel erreichen. 

Christian Eigentler, ÖRV-Cheftrainer: Wir hatten eine sehr intensive Vorbereitung, haben sehr viel Energie in das Athletiktraining und den Schlittenbau gesteckt. Das Gefühl war positiv, allerdings weiß man vor der Saison nie, wo man tatsächlich steht. Deshalb haben wir uns mit Prognosen zurückgehalten. 

Zeitplan: 
Lokale Startzeit (CET/MEZ) 

Donnerstag, 14. Dezember 2023 
18:00 Uhr (03:00 Uhr) Nationencup 

Freitag, 15. Dezember 2023 
09:00 Uhr (18:00 Uhr) Training Gesetzten-Gruppe  
13:00 Uhr (22:00 Uhr) Herren, 1. Lauf  
14:30 Uhr (23:30 Uhr) Herren, 2. Lauf  
16:00 Uhr (01:00 Uhr) Herren Doppel, 1. Lauf 
16:48 Uhr (01:48 Uhr) Damen Doppel, 1. Lauf 
17:45 Uhr (02:45 Uhr) Herren Doppel, 2. Lauf 
18:37 Uhr (03:37 Uhr) Damen Doppel, 2. Lauf 

Samstag, 16. Dezember 2023 
10:30 Uhr (19:30 Uhr) Damen, 1. Lauf 
12:00 Uhr (21:00 Uhr) Damen, 2. Lauf 
14:00 Uhr (23:00 Uhr) Team-Staffel

Foto: © Veranstalter