Gold im Doppel, Silber und Bronze bei den Herren. Besser hätte der Auftakt in Oberhof und die Antwort auf Sigulda kaum ausfallen können. Ein fast perfekter Rodel-Weltcup-Tag, denn leider hatte Nico Gleirscher nicht seinen besten Tag erwischt, konnte seine starke Trainingsleistung nicht im Rennen umsetzen und musste mit P17 Vorlieb nehmen.

Das Glück des Tüchtigen hat sich in Oberhof auf die Seite von Thomas Steu und Lorenz Koller geschlagen. Mit einer Winzigkeit von neun Tausendstelsekunden (= vier Zentimeter nach zwei Läufen) sicherten sie sich ihren vierten Nummer-1-Platz in dieser Saison und konnten damit ihre Weltcup-Führung weiter ausbauen. In einem hochspannenden Wettbewerb fuhren sie vom P5 nach dem ersten Lauf noch mit Bahnrekord im zweiten Lauf auf den ersten Platz und stehen jetzt aussichtsreich vor dem Gewinn des Gesamtweltcups und damit dem größten Erfolg ihrer Karriere. Yannick Müller und Armin Frauscher konnten ihre Leistung vom letzten Rennen in Oberhof, als sie den zweiten Platz belegten, leider nicht wiederholen und erreichten einen sehr guten sechsten Platz.

Spannung pur in der Herren-Entscheidung
Gerne zitieren wir noch einmal Cheftrainer René Friedl aus seinem Interview dieser Woche: „David ist für mich ein Top-6-Fahrer. Und vergessen wir nicht, was er bei Olympia gezeigt hat, dass er nämlich von Null auf Hundert voll da sein kann und so können wir sicher mit ihm weiterhin rechnen“. Und genau das ist in Oberhof passiert, obwohl ein enormer Druck auf Davids Schultern lastete. Denn nicht nur sein Startplatz bei der WM war in Gefahr, sondern auch sein Platz in der Gesetztenliste, der ihm einen besseren Startplatz bei der WM sichern würde. Und spannend war es allemal in der Herren-Einzelkonkurrenz. Nach dem ersten Lauf lagen Jonas Müller auf P2, Davis Gleirscher auf P6 und Wolfgang Kindl auf P8, drei aus dem Team Austria unter den Top-10. Reinhard Egger und Nico Gleirscher bereits abgeschlagen auf P15 und P16. Und es sollte überhaupt nicht der Tag von Nico Gleirscher werden, der am Ende auf P17 den Wettkampf beenden musste, während sich Reinhard Egger noch um drei Plätze verbessern konnte. 

Austria Erfolgstrio in Oberhof
Anders bei den Top-3-Österreichern. Für Wolfgang Kindl lief der zweite Lauf nicht optimal, musste am Ende den Russen Semen Pavlichenko an sich vorbeiziehen lassen und kam auf den neunten Platz. David Gleirscher, der im zweiten Lauf noch einmal eine bärenstarke Leistung abrufen und sich um fast eine Zehntelsekunde verbessern konnte, wurde nur von Jonas Müller (Silber) und Felix Loch (Gold) geschlagen und holte sich damit Bronze. Jonas Müller kam zwar im zweiten Lauf bis auf sieben Hundertstelsekunden an Felix Loch heran, doch dieser war einfach nicht zu schlagen.

Stimmen:
Thomas Steu: „Ich bin fast sprachlos, kann dem gesamten Team für die grandiose Arbeit und Unterstützung nur herzlich danken. Der erste Lauf war alles andere als gut, auch der zweite trotz Bahnrekord nicht ganz am Punkt, aber wir haben den Schlitten brutal laufen lassen. Wir sind buchstäblich auf der letzten Rille gefahren, es hätte auch anders ausgehen können. Entsprechend groß ist die Freude, auch weil es jetzt daheim weitergeht“.

Jonas Müller: „Die ganze Woche hat richtig viel Spaß gemacht. Ich fühle mich sehr wohl in Oberhof, komme immer wieder gerne hier her. Mir taugt die Bahn, das habe ich heute wieder unter Beweis stellen können. Unsere Trainer haben bei der Abstimmung wieder alles richtig gemacht, Peter (Penz) und Tobi (Schiegl) kennen sich richtig gut aus und wissen dank ihrer Erfahrung genau, was es braucht“.

David Gleirscher: „Nach dem die letzten zwei Rennen für mich sehr enttäuschend verlaufen sind, war es ein sehr wichtiges Wochenende, auch in Hinblick der WM-Nominierung. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und happy, dass ich wieder anschreiben konnte. Jetzt ist die Vorfreude auf unseren Heim-Weltcup am kommenden Wochenende umso größer“.

Armin Frauscher: „Wir sind absolut zufrieden, die Woche war nicht einfach, wir haben uns in der Bahn aber im Vergleich zum Training deutlich steigern können. Es fehlt uns noch an Erfahrung, um von der Abstimmung her so am Limit zu rodeln wie Thomas und Lorenz, aber das kommt noch. Der Weg passt, jetzt freuen wir uns auf den Heimweltcup in Igls“.

Foto: © FIL/Mareks Galinovskis

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