Nach einer durchwachsenen Vorbereitung in der Trainingswoche von St. Moritz geht es an diesem Wochenende in den Weltcup-Saison-Endspurt 2020/2021. Allerdings können wir nach der verpatzten Generalprobe heute am Freitag, für morgen nur auf einen guten Auftritt bei den Doppelsitzern und Herren und am Sonntag bei den Damen und in der Team-Staffel hoffen.

Nein, das Gesetztentraining war nicht unbedingt so, dass man für das Wochenende große Erwartungen haben dürfte. Beide Doppelsitzer, sowohl Steu/Koller, wie auch Müller/Frauscher taten sich schwer mit der Abstimmung und belegten die beiden letzten gewerteten Plätze. „Die Herren“, so resümiert Cheftrainer René Friedl nach dem Gesetztentraining, „kommen ganz gut zurecht. Nico und Reini waren ja letztes Jahr schon einmal zum Training hier. Die anderen haben noch ein bisschen Probleme mit der Fahrwerksabstimmung. Wolfgang ist ganz gut und vorne mit dabei, aber Jonas tut sich auf der langen Bahn noch schwer, seinen Rhythmus zu finden. Bei den Damen haben wir heute schon leichte Fortschritte gemacht, allerdings sind wir zeitlich nicht ganz vorne angekommen“. So bleibt die Hoffnung, dass unsere Rodler am Wochenende noch zulegen, um ganz vorne mit angreifen zu können. Die Wetteraussichten sind sehr gemischt. Von Regen bis Schnee, Graupel und Grau. Kurz, so werden die Protagonisten des internationalen Rodelsports wohl wenig winterliche Sonne von St. Moritz genießen können, aber vielleicht glänzen wenigstens ihre Ergebnisse …

Die Hass-Liebe zum Nationencup
Für die Besten eine Gefahr, für alle anderen eine Chance. Als sich Natalie Geisenberger nach ihrer Babypause beim ersten WC-Rennen in Innsbruck über den Nationencup für das Haupt-Rennen qualifizieren musste, war ihr nach ihrer ersten erfolgreichen Fahrt der Saison 2020/2021 die Erleichterung anzumerken. „Du kannst noch so gut sein, weist aber nie was passiert. Am Ende musst du es erst einmal ins Ziel schaffen, sonst bis du weg fürs Wochenende“. Ok. Nach ihren zwei siegreichen NC-Qualifikationen hatte sie wieder genügend Punkte für die Gesetztengruppe und war für den Rest der Saison im Nationencup nicht mehr wieder gesehen.

Im Grunde genommen ist der Nationencup eine gute Plattform für das B-Team einer jeden Mannschaft. Bei den österreichischen Damen konnte sich Hannah Prock im Nationencup den zweiten Platz sichern, allerdings mit einem Rennen weniger, als die erstplatzierte Italienerin Verena Hofer. Auch unser Junior-Doppel Gatt/Schöpf sicherte sich den zweiten Platz, mit nur 12 Punkten Rückstand auf das koreanische Doppel. Unsere Herren dagegen waren selten im Nationencup in der Wertung, sodass sie praktisch keine Rolle spielten. Bemerkenswert die beiden Gleirscher-Brüder, die beide je einmal antreten mussten und sich beide die 100 Punkte des Siegers abholten.

Das Spiel mit den Kugeln
Neun Kristallkugeln gibt es im Weltcup zu gewinnen. Drei Große und sechs Kleine. Bei den Herren sind bereits alle an Felix Loch vergeben, die Kleine im Sprint muss er sich allerdings mit Kevin Fischnaller teilen. Bei den Damen sind die kleinen Kristallkugeln bereits fix. Um die große Kugel für den Gesamtweltcup rittern noch Natalie Geisenberger und Julia Taubitz. Im Doppelsitzer haben sich Steu/Koller bereits die Große für den Gesamtweltcup und die kleine Kristallkugel im Sprint gesichert. Spannung herrscht noch im Disziplinenrennen, da sich die drei führenden Doppel Steu/Koller, Eggert/Benecken und Wendl/Arlt noch allesamt Chancen auf Platz 1 ausrechnen können. In der Staffel gibt es zwar keine Kristallkugel zu gewinnen, doch um die Ehre, das beste Team der Saison zu werden, kämpfen noch Deutschland, Russland, Lettland und Österreich. 

Stimmen zum Training:
David Gleirscher: Das Training lief durchwachsen. Ich fahre das erste Mal hier vom Top los. Meine St. Moritz-Erfahrung reduziert sich auf ein Training von vor zehn Jahren im Jugendbereich. Gehe aber trotzdem voll motiviert ins Finale und versuche nochmal anzugreifen.

Nico Gleirscher: Für mich lief das Training eigentlich ganz gut. Zum Abschluss möchte ich noch einmal zwei schöne Läufe ins Ziel bringen, und dann ich bin zuversichtlich, dass auch das Ergebnis passen wird.

Armin Frauscher: Unser Training lief nicht so gut, und wir haben noch große Schwierigkeiten im unteren Bahnbereich. Unsere Erwartungshaltung für das Rennen ist überschaubar. Allerdings ist auch unser Ziel, zwei gute Rennläufe zu absolvieren und dann auf eine gute Platzierung zu hoffen.

Das Weltcup-Finale in St. Moritz im ORF:
Das WC-Finale in St. Moritz wird im ORF Sport + und der ORF-Mediathek übertragen. Hier die Sendezeiten:

Samstag, 06.02.: 08:35 - 09:30 Uhr     Live Doppelsitzer 1. Lauf     ORF Sport Plus
                             10:00 - 11:00 Uhr     Live Doppelsitzer 2. Lauf     ORF Sport Plus
                             11:50 - 13:10 Uhr     Live Herren 1. Lauf              https://tvthek.orf.at
                             12:25 - 13:10 Uhr     Live Herren 1. Lauf              ORF Sport Plus
                             13:30 - 14:35 Uhr     Live Herren 2. Lauf              ORF Sport Plus

Sonntag, 07.02.: 10:00 - 11:10 Uhr     Live Damen 1. Lauf              https://tvthek.orf.at
                            10:20 - 11:00 Uhr     Live Damen 1.Lauf               ORF Sport Plus
                            11:30 - 12:30 Uhr     Live Damen 2. Lauf              ORF Sport Plus
                            13:15 - 14:25 Uhr     Live Team Staffel                 ORF Sport Plus

ORF Sport Plus - Kommentatoren: Dieter Derdak, Wolfgang Linger.