Eine Chance, die es für unsere Rodler selten gibt. Innerhalb von 20 Tagen drei von vier wichtige Titel, wenn nicht einen der wichtigsten erringen zu können. Die ersten beiden Titel können sich unsere Rodler jetzt am Samstag/Sonntag in St. Moritz abholen. Den ganz großen Titel gibt es dann zwei Wochen später bei den XXIV. Olympischen Winterspielen in Yanqing.
Zunächst geht es also nach St. Moritz in die Schweiz, wo auf dem Olympia Bob Run St. Moritz-Celerina das neunte und letzte Weltcup-Rennen der Saison und als „race-in-race“ die 53. FIL-Europameisterschaften ausgetragen werden. Jetzt, nachdem alle Olympia-Tickets vergeben sind, dürften besonders unsere Herren befreit in die Eisbahn starten. Doch was heißt schon befreit? St. Moritz-Celerina ist die einzige Natureisbahn der Welt und mit ihrem 118 Jahre alten Bob Run nicht nur so alt wie unser Rodelverein, sondern auch insgesamt schon etwas Besonderes. Eine Bahn, die jedes Jahr immer wieder neu gebaut werden muss und es daher zwangsläufiger Weise immer wieder neue Bahnrekorde geben wird.
In Sachen Gesamtweltcup ist das Rennen für unsere Herren im Einzel und im Doppel gelaufen. Hier haben sie nicht einmal mehr eine rechnerische Chance. Obwohl Nico Gleirscher gute Erinnerungen an den letzten Weltcup in St. Moritz hat, als er nach dem ersten Lauf führte, diese Führung im zweiten Lauf verteidigte und damit bei widrigen Umständen seinen ersten Weltcupsieg mit 6/100 Sekunden Vorsprung vor Max Langenhan holte. Bei den Damen und in der Team-Staffel sieht das schon etwas anders aus. Madeleine Egle liegt im Weltcup gerade einmal 23 Punkte hinter der Deutschen Julia Taubitz. Gewinnt Madeleine in St. Moritz und Julia Taupitz wird nicht zweite, gewinnt sie auch den Weltcup. Im Gesamt-Weltcup ist Julia Taubitz mit ihren 57 Punkten Vorsprung realistischer Weise nicht mehr einzuholen. Doch wer weiß…? Die beiden kleinen Kristallkugeln hat Madeleine in jedem Fall schon sicher. Spannung herrscht auch in der Team-Staffel, wo vor dem letzten Rennen die Deutschen kleine 31 Punkte vor unserer Mannschaft in Führung liegen.
Stimmen vor dem Weltcupfinale:
Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer & Sportdirektor): Beim letzten Weltcuprennen am kommenden Wochenende geht es um die finalen Punkte und die Gesamtweltcup-Kugeln. Da wollen wir natürlich nochmal voll angreifen. Wir freuen uns sehr auf den traditionellen Weltcuport Sankt Moritz, mit der einzigen Natureisbahn im Weltcupkalender und hoffen nochmal auf gute Rennen und tolle Erfolge für unser Team.
Nico Gleirscher: Ich habe mit dem errungenen Olympiaticket zusätzlich Selbstvertrauen getankt und möchte natürlich neuerlich anschreiben. Prinzipiell habe ich sehr gute Erinnerungen an St. Moritz, allerdings hat es mich gleich im ersten Training geschmissen, bei dem Sturz habe ich eine Kufe ziemlich beleidigt. Wir müssen jetzt ein wenig improvisieren und schauen, dass das Paket bis zum Wochenende hin wieder passt.
Madeleine Egle: Ich freue mich sehr auf das Weltcupfinale und die EM in St. Moritz. Das ist eine Bahn, auf der ich noch nicht so oft gefahren bin.
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Foto: © FIL/Mareks Galinovskis