Angesichts der Wetterprognose für Samstag und Sonntag in Oberhof und der damit verbundenen Unsicherheit bezüglich gleichbleibend fairer Bahnbedingungen für alle Rodlerinnen und Rodler, haben die Rennleitung und der Technische Direktor in Abstimmung mit der Jury beschlossen, die Startreihenfolge einmalig anzupassen. 

Aufatmen bei den Rodlern vor dem 7. Weltcup-Rennen in Oberhof. Das hätte wohl niemand gedacht, dass sich die FIL in kürzester Zeit so entscheidungsfreudig präsentieren würde und aufgrund der massiven Kritik zum Thema Startreihenfolge vom letzten Wochenende sich zu einer Reglementänderung durchringen kann. 

Demnach beginnen am Wochenende bei den Einsitzern die fünf Erstplatzierten des Nationencups vom Freitag in umgekehrter Reihenfolge. Danach folgen die Gruppen der gesetzten Athletinnen und Athleten (Platzierungen 7 - 12 / 1 - 6). Der Rest des Feldes, beginnend mit dem Sechstplatzierten aus dem Nationencup, rodelt am Ende. Am zweiten Lauf werden nur mehr die 20 besten Rodlerinnen und Rodler aus dem ersten Durchgang teilnehmen. Diese starten in umgekehrter Reihenfolge der Platzierung aus dem ersten Lauf. Alle anderen Athleten behalten ihre Platzierung aus dem ersten Durchgang.

Im Doppel der Herren starten im ersten Lauf die drei Erstplatzierten aus dem Nationencup zu Beginn, dann die Gruppe der Gesetzten und zum Schluss die Duos ab Platz vier des Nationencups bis zum Ende. Im zweiten Rennlauf nehmen die Doppel von Platz 18 bis eins des ersten Durchgangs teil. Auf Grund des kleinen Teilnehmerfeldes der Damen Doppel, ist hier keine Änderung der Startreihenfolge erforderlich. Ebenso beim Sprint Weltcup am Sonntag bleibt die Reihenfolge unverändert. Pro Disziplin starten hier nur 15 Schlitten.

So hat sich also der Aufschrei der Rodler vom letzten Wochenende, der noch ein lang nachhallendes Echo in den Medien gefunden hatte, final gelohnt. „Es ist wohl von allen Start-Möglichkeiten die fairste vorstellbare Variante und ich bin sehr zufrieden“, erklärt Nico Gleirscher, den am letzten Wochenende die Wetterkapriolen mit am härtesten getroffen haben. „Auch wird meines Erachtens mit diesem neuen Startreglement der Nationencup aufgewertet, da jetzt niemand mehr schon im Nationencup taktieren wird, sondern sein Bestes gibt, um unter die ersten Fünftplatzierten zu kommen“. Daher war es auch wichtig, diese Entscheidung am Donnerstag vor dem Nationencup zu treffen. 

Das Bremsen für eine bessere Startplatzierung am letzten Wochenende war wohl der entscheidende Augenöffner, dass nun endlich eine neue, flexiblere Regelung herbeigeführt werden musste. Denn so wäre wohl der Rodelsport im Sinne eines fairen Sports nicht mehr in der Öffentlichkeit zu rechtfertigen gewesen. „Ich freue mich über diese Entscheidung für das 7. Weltcup-Rennen in Oberhof jetzt am Wochenende, bin aber der Meinung, dass es noch einer finalen Regelung gleich für alle Weltcup-Rennen bedarf", erklärt Nico. 

So dürfen wir alle gespannt sein, wie sich das neue Reglement in der Praxis bewähren wird. Eines ist jedoch sicher: Rodeln wird immer eine nicht hundertprozentig kalkulierbare Freiluftsportart bleiben.  

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