David Gleirscher wurde vom Internationalen Rodelverband als einziger österreichischer Rodler ausgewählt, bei der Pre-Homologierung des National Sliding Center Yanqing, dem Austragungsort der Schlittensport-Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen in Peking 2022, dabei zu sein. Vom 26. Oktober bis zum 1. November 2020 finden Testläufe statt, die zur Erprobung der Wettbewerbs-Bedingungen dienen. Der Homologierungs-Prozess testet die Sicherheit und Fahrbarkeit der Bahn und überprüft die Infrastruktur, die Logistik und die Arbeitsabläufe. Kurz vor seiner Abreise nach China konnten wir mit David sprechen.
Wie ist Deine Sommervorbereitung, Dein Sommertraining gelaufen?
David: Mein Sommertraining ist trotz Corona sehr gut verlaufen. Ich konnte während des Lock-downs zu Hause gut trainieren und mich nebenbei einen Monat lang der Polizeischule über Fernlehre widmen. Im Juli habe ich eine kurze Papa-Pause eingelegt und im September noch eine Woche Polizeiausbildung absolviert.
Nicht Lillehammer, sondern die anspruchsvolle Bahn in Sigulda musste aufgrund der Corona-Umstände zur Rückkehr in den Eiskanal herhalten. Zunächst seid ihr alle vom Damenstart gestartet und die Doppel sogar im Einsitzer. Ist das nicht ein komisches Gefühl und wie hat sich das erste Eistraining angefühlt, nachdem Ihr im Sommer maximal auf Rollen im „Eiskanal“ trainieren konntet?
Da ich in Sigulda generell sehr gerne rodle, habe ich den Start in Sigulda ganz gut gefunden. Die ersten Läufe vom Damenstart waren gar nicht schlecht, um wieder den Rhythmus zu finden und sich auch an die körperliche Belastung beim Rodeln zu gewöhnen.
Wie ist bei Euch die Stimmung im Team? Wie sehr beeinträchtigt Dich und Deine Mannschaftskollegen die Corona-Problematik und die damit verbundenen Unsicherheiten?
Aufgrund von Corona ist es sicherlich noch etwas ungewiss wie unsere Saison verlaufen wird. Aber es gilt sich, so gut wie möglich vorzubereiten, um dann zum Saisonstart bestmöglich in Form zu sein.
Anstatt nach Altenberg zur nächsten Trainingswoche zu reisen, fliegst Du mit einer 16-köpfigen FIL/IBSF-Delegation nach Peking zur Vor-Homologierung der Olympia Bahn. Wie viele Rodler sind im Team und wer sind sie?
Ich bin der einzige Vertreter vom ÖRV vor Ort. Die Rodler sind Josef Ninis, Julia Taubitz, Natalie Maag, die Sics/Sics und ich.
Ist es für Dich das erste Mal, dass Du bei einer solchen Bahn-Homologierung dabei bist und wie fühlst Du Dich? Mulmiges Gefühl oder Vorfreude (Ehre?), dabei sein zu dürfen?
Ich bin zum ersten Mal bei einer Homologierung dabei. Es wird sicher eine spannende Angelegenheit, da wir von der Bahn noch keine Erfahrungswerte haben und uns die Lenkpunkte erst erarbeiten müssen, aber ich freue mich schon auf diese Herausforderung.
Wie muss man sich solche Testfahrten vorstellen und welche Voraussetzungen muss man mitbringen, denn „nur“ ein guter Rodeln zu sein wird wohl nicht reichen?
Wir werden aus einer niedrigeren Starthöhe beginnen und uns dann nach oben arbeiten. Es wird sicher wichtig sein, dass alle internationalen Athleten gut zusammenarbeiten, um uns ein genaues Bild von der Bahn machen zu können. Welche Voraussetzungen es braucht ist schwer zu sagen, aber ich hoffe ich erfülle sie!
Im Motorsport müssen Testfahrer sowohl ein hohes fahrerisches Können wie auch technisches Verständnis mitbringen. Hat man Dich als „Olympiasieger“ oder als „renommierter Testfahrer“ oder wegen beider Kriterien eingeladen?
Die Auswahl der Athleten für die Homologierung wird vom internationalen Verband getroffen. Ich denke schon, dass die Wahl auch aufgrund meines Olympiasieges auf mich gefallen ist.
Ist es für Dich ein Vorteil, bei den Tests in China dabei zu sein, weil Du dann die Bahn schon kennst? In wie weit besteht die Möglichkeit, dass Du Deine Erkenntnisse an die Mannschaftskollegen weitergeben kannst?
Es ist sicherlich kein Nachteil, wenn man schon etwas Bahnerfahrung hier sammeln kann. Ich versuche natürlich so viele Erkenntnisse wie möglich zu gewinnen, um diese mit den Teamkollegen teilen zu können.
Durch Deine China-Reise kannst Du an der Trainingswoche in Altenberg nicht teilnehmen. In Berchtesgaden gibt es seit dem 20.10. einen 14-tägigen Lock-down, also bis zum 03.11., was die geplante Trainingswoche am Königssee vom 04. – 07.11. als eher unwahrscheinlich werden lässt. Wie sehr stört das Deinen Trainingsaufbau?
Vom Timing her ist die China-Reise sicherlich nicht ganz optimal, da man auf bekannten Bahnen besser das Gefühl findet und Material testen kann, allerdings versuche ich hier jeden Lauf zu nutzen, um gut meinen Rodel-Rhythmus zu finden. Bezüglich Königssee lasse ich mich mal überraschen, wir müssen zurzeit einfach Woche für Woche planen.
Danke herzlich für Deine Antworten!
Foto: © BOCOG
Herzlich willkommen beim Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam
Der Rodelsport blickt in Absam auf eine mehrere Jahrhunderte alte Tradition zurück. Schon die Salzbergarbeiter der Saline im Halltal nutzten im Winter ihre Rodel, um zum Wochenende nach Hause ins Tal zu rodeln. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass der Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam mit seinem Gründerjahr 1904 und weit über 600 Mitgliedern zu den ältesten und Mitglieder stärksten Sportvereinen in Absam gehört. Er betreibt eine eigene Naturrodelbahn und ist mit zahlreichen Medaillengewinnern bei Olympischen Spielen, Landes- Staats- und Weltmeisterschaften einer der erfolgreichsten Wintersportvereine Tirols, wenn nicht Österreichs.
News
Fragen an David Gleirscher vor seiner Abreise nach China
Mitglied werden:
Wenn Sie Mitglied im Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam werden wollen, füllen Sie bitte beigelegten Antrag aus und senden Sie ihn entweder per E-Mail an obmann@rodelverein-absam.at oder an schriftfuehrer@rodelverein-absam.at oder per Post an
Robert A. Thiem
Max-Weiler-Weg 5
6067 Absam
Der Mitgliedsbeitrag beträgt € 10 pro Jahr und Person und sollte auf das Konto bei der
Raiffeisenbank Absam: Kontonummer AT05 3620 0000 0011 7606 eingezahlt werden.
Für Fragen steht Ihnen Schriftführer Robert A. Thiem, Tel.: +43 699 1729 7314 gerne zur Verfügung.