Andreas Linger wurde bereits Ende letzten Jahres zum IOC-Botschafter gegen Wettmanipulation ernannt. Diese Ernennung ist nicht nur ein Ehrentitel mit symbolischen Wert, sondern es geht konkret um die Umsetzung der Bestimmungen des IOC Code of Ethics, in dem jegliche Wettkampfmanipulation – auch Sportwetten – für Olympia-Teilnehmer verboten sind.

Schon seit geraumer Zeit sieht das IOC-Präsidium in der Wettmanipulation eine Gefahr für die Olympischen Spiele. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Wettmanipulation die Olympischen Spiele erreicht ", sorgte sich bereits vor zehn Jahren der damalige IOC-Präsident Jacques Rogge um die Olympischen Spiele. So führte zum Beispiel ein Wettskandal im Lager des irischen Olympiateams im Jahre 2008 zu Turbulenzen, als die IOC-Ethikkommission gegen den irischen Segler Peter O'Leary wegen vermeintlicher Wettmanipulation ermittelte. Der Ire stand unter Verdacht, bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking gewettet und damit gegen IOC-Regeln verstoßen zu haben. Er hatte zwei Wetten auf einen Olympiasieg des britischen Seglers Iain Percy platziert und bei einem Einsatz von 300 Euro 3900 Euro gewonnen. Fünf Jahre später wurde er allerdings freigesprochen, da  „…es keinen Beweis eines Betruges gab. Dem Athleten war nicht bewusst, dass ihm Wetten auf olympische Wettkämpfe untersagt waren….“

So wird es wohl auch vielen anderen Sportlern gehen, die nicht wissen, dass man als Olympia-Teilnehmer auf andere Olympia-Sportarten nicht wetten darf. Darauf stehen sehr hohe Strafen. Wettkampfmanipulation liegt vor, wenn Sportler absichtlich schlechte Leistungen erbringen oder absichtlich verlieren. Sie liegt auch vor, wenn Offizielle absichtlich Fehlentscheidungen treffen, die den Wettbewerb beeinflussen. Ob es sich um Geld, einen besseren Platz in der nächsten Runde des Turniers oder eine andere Art von Vorteil handelt, dabei geht es immer um einen Vorteil im Austausch. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Peking 2022 macht das Internationale Olympische Komitee (IOC) verstärkt auf dieses Thema aufmerksam.

„Begeisterung und Leidenschaft vereint uns Sportler im fairen sportlichen Wettkampf miteinander“, äußerte sich Andreas Linger hinsichtlich seiner Aufgabenstellung bei seiner Ernennung. „Wettkampfmanipulationen zerstören diese Werte. Deshalb sollten wir alle gemeinsam dafür kämpfen, solchen Machenschaften keine Chance zu geben“.

Auch ÖOC-Präsident Karl Stoss, freut sich, wenn er meint: „Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass wir mit Andreas Linger einen kompetenten, authentischen und glaubwürdigen IOC-Botschafter gegen Wettkampfmanipulation gewinnen konnten“.